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Grenzturm-Projekt "Grenztürme erleben von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur"

Grenzturm in PopelauDas Ziel des Projektes „Grenztürme erleben – von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur“ ist es, die Erlebbarkeit der niedersächsischen Elbtalaue weiter zu stärken, ihrem jetzigen Wert noch einen weiteren Erlebniswert hinzuzufügen. Dabei soll der Naturraum Elbtalaue mit der geschichtlichen Dimension dieses Raumes als ehemalige Grenzregion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen Deutsch Demokratischen Republik verbunden werden. Sichtbarer Bestandteil der ehemaligen Grenze, die direkt an der Elbe verlief, sind die Grenztürme im Bereich des Elbdeiches innerhalb des Biosphärengebietes. Zwei der drei hier in Rede stehenden Grenztürme (ehemalige Wachtürme in Neu Bleckede und Darchau) als Landmarke von nationalgeschichtlicher Bedeutung sind zu diesem Zweck zu sichern, zu sanieren und instand zu setzen. In diesem Zuge sollen die beiden Grenztürme für die Öffentlichkeit begehbar gemacht werden, um die bestehenden Elemente der Erinnerung an die innerdeutsche Grenze in der Region einer heutigen Nutzung zuzuführen und diese für die Nachwelt zu erhalten sowie das Bewusstsein für die gemeinsame Geschichte nach innen und außen zu stärken und um gleichzeitig Naturbeobachtungsmöglichkeiten zu schaffen. „Grenztürme erleben“ bedeutet mithin, dass sowohl die Geschichte der Region als auch die Natur erlebbar gemacht werden soll. Die drei Grenztürme sollen dabei als verbindendes Element dienen und in die vorhandenen touristischen Konzepte der Region integriert werden sowie die vorhandenen Strukturen und Netzwerke nutzen und ergänzen. Dieses Ziel soll insbesondere in der Konzeptionierung der Besucherlenkung eine wichtige Rolle spielen. Dabei stärkt und ergänzt das Projekt, in unmittelbarer Nähe zum Elberadweg gelegen, die bestehenden Angebote und bietet Besuchern aller Altersgruppen sowie Schulen der gesamten Region einen Anreiz zur Auseinandersetzung mit der Natur und der Geschichte der Region. Durch die Besonderheit des künftigen Angebotes sowie der damit einhergehenden weiteren Attraktivierung des Gebietes für Einheimische und Touristen, wird die Bedeutung des Gebietes „Biosphäre Elbtalaue“ und deren Anliegen insgesamt und besonders innerhalb der Metropolregion Hamburg deutlich gesteigert.

Die Besonderheit des Projektes liegt dabei in der Verbindung von der Grenzgeschichte und dem Naturerlebnis. Alle drei Türme sollen beide Themen erlebbar und sichtbar machen. Es werden jedoch unterschiedliche Schwerpunkte je Turm gesetzt. Außerhalb und innerhalb der Grenztürme sollen Erlebniswerte und Ausstellungen auf neuestem didaktischem Stand zu den verschiedenen Schwerpunkten eingerichtet werden. Die Ausstellungen sollen modular so aufgebaut sein, dass sie dauerhaft fortgeschrieben, aktualisiert und verändert werden können. 

Die Akteure der Stadt Bleckede und der Gemeinde Amt Neuhaus in Kooperation mit dem Landkreis Lüneburg sowie der Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue stellen die interkommunale Zusammenarbeit dar, die unter der Zielsetzung der Sanierung und Erhaltung der Grenztürme für die Nachwelt, zusammen die Grenztürme sanieren und in die bestehenden Strukturen und Netzwerke einbinden möchten. Für die Projektkonzeption wurden bereits verschiedene Akteure der Region eingebunden, bspw. Biosphaerium Elbtalaue, Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue, Flusslandschaft Elbe GmbH. Die Flusslandschaft Elbe GmbH dient als Koordinator für Anfragen von Interessierten. Das Biosphaerium Elbtalaue sowie das Archezentrum Amt Neuhaus sollen später erste Anlaufstellen für die Informationen zu dem Projekt darstellen. Des Weiteren werden verschiedene vorhandene Vereine und Ehrenamtliche (unter anderem ist die Bürgerstiftung interessiert) mit einbezogen, um die Vernetzung der verschiedenen Natur- und Erinnerungsorte zu gewährleisten. 
Für die Realisierung des Projektes wird von den drei Beteiligten, der Gemeinde Amt Neuhaus, dem Landkreis Lüneburg sowie der Stadt Bleckede als Projektträger, aktuell ein Konzept erarbeitet. 

Die Umsetzung der Maßnahme mit einem Kostenvolumen von insgesamt rund 720.000 Euro wird durch Fördermittel in Höhe von rund 432.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit Mitteln der Metropolregion Hamburg - Förderfonds Hamburg/Niedersachsen in Höhe von rund 230.000 Euro ermöglicht. 
Der verbleibende Eigenanteil wird durch die Stadt Bleckede und die Gemeinde Amt Neuhaus finanziert.

Die Umsetzung des Projektes soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Plakat-Grenztürme (PDF-Datei)