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Pressemitteilung vom 13.10.2022 – Alarmübung mit zwei Einsatzstellen

Erste Unfallstelle: Person wird aus dem Fahrzeug befreit; vorne:  Ablageplatz für RettungssatzRosien. Die Lage hörte sich schon bei der Alarmierung problematisch an - Person in schwieriger Lage. Ein Hilfeleistungseinsatz, der Fingerspitzengefühl erfordert. Weitere Informationen eröffneten dann: ein Waldarbeiter, der noch eigenständig den Notruf absetzte, sei unter einem Baum eingeklemmt. Danach brach die Verbindung zur Leitstelle ab.

Auf der Anfahrt zum Einsatzort stellten die ersteintreffenden Einsatzkräfte einen zweiten Unfallbereich fest: ein gegen einen Baum gepralltes Fahrzeug mit verletzter Person.

Das Szenario hätte sich so zuspielen können. Im Fall dieser alarmierten Einsatzübung Anfang Oktober diente es glücklicherweise nur Übungs- und Ausbildungszwecken- unter Realbedingungen. Alarmiert wurde an einem späten Freitagnachmittag zu einem Hilfeleistungseinsatz in den Wald nahe der Ortschaft Rosien.

Neben der Feuerwehr Neuhaus/Elbe wurden im Laufe der Übung noch die Ortswehren Kaarßen, Haar, Dellien, die Kommunikationsgruppe Amt Neuhaus und weitere Kräfte des DRK zur Hilfe und Unterstützung hinzugerufen.

Zunächst wurden beide Personen, der eingeklemmte Waldarbeiter und der Verletzte im Pkw, durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr betreut bis der Rettungsdienst eintraf. Zeitgleich begannen die weiteren Einsatzkräfte aus Neuhaus/Elbe mit der technischen Hilfeleistung. Hierzu war schweres Gerät von Nöten. Mit Schere und Spreizer wurde die eingeklemmte Person aus dem Fahrzeug befreit, immer in Abstimmung mit dem Rettungsdienst.

Die Feuerwehr Kaarßen stellte dabei einen zweiten Rettungssatz bereit. Dieser wird bei jeder technischen Hilfeleistung mit angefordert und bereitgelegt, falls das ersteingesetzte Gerät ausfällt.

Im weiteren Verlauf der Übung wurde dann auch der zunächst noch vermisste Waldarbeiter gesichtet und zusammen mit den Freiwilligen aus Haar, Dellien, Kaarßen und den Mitwirkenden des Rettungsdienstes unter dem umgestürzten Baumstamm befreit. Hierzu wurden auch hydraulische Rettungsgeräte eingesetzt. Das war mit aufblasbaren Kissen, die durch die Luft aus einer Atemschutzflasche befüllt wurden und den Baumstamm anhoben, möglich.

In der Nachbesprechung zeigte sich, dass der Ablauf der Übung und das Vorgehen der Rettungskräfte in Ordnung waren, dennoch gab es einen Punkt zu beklagen: es herrschte Personalmangel. Für einen Freitagabend und einer Schadenslage dieser Größenordnung wäre die Abarbeitung für alle Beteiligten sehr stressig und nur unter Druck ausführbar gewesen. Weiterhin stellte sich heraus, dass zusätzliche Schutzbrillen benötigt werden, denn die Visiere an den Feuerwehrhelmen waren für die technische Hilfeleistung nicht optimal.

An dieser realen Übung zeigte sich, woran in Zukunft gearbeitet werden muss. Dabei sind fehlende Schutzbrillen zur Optimierung des Arbeitsablaufs das geringste Problem. Dass an einem Freitagabend zu wenig Einsatzkräfte vor Ort sind, ist viel schwerwiegender.

Ein Ehrenamt zu bekleiden heißt auch immer wieder, sich mit unbequemen Situationen zu unbequemen Uhrzeiten auseinanderzusetzen. Aber am Ende lohnt es sich doch, sei es um sich für die Gemeinschaft einzusetzen oder den Zusammenhalt der „Blaulichtfamilie“ zu erfahren - gerade in schwierigen Lagen.

Ein Dank gilt den „Unfallopfern“ Daniel Groß und Stefan Urban, die die Verletzten spielten und die Übung dadurch noch realistischer gestalteten.

Zweite Einsatzstelle: Befreien von eingeklemmter Person unter Baum

 

Claudia Harms
Gemeindefeuerwehrpressewartin Amt Neuhaus