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Pforthaus

Pforthaus

Das Pforthaus in Neuhaus / Elbe, Rosengartenweg 4, ist über 400 Jahre alt und gehörte einst zur ausgedehnten Anlage der Wasserburg Neuhaus im Herzogtum Sachsen Lauenburg. Fünf Zugbrücken unterbrachen den einstigen festen Zugang zur Burg selbst, dem Nyen Hus. An der ersten Zugbrücke stand das Pforthaus mit Räumen für die Wachmannschaften. Es ist allein übrig geblieben von allen Gebäuden der Befestigungsanlage. Das weit überstehende Dach an der Vorderfront bot im 16. und 17. Jahrhundert den Posten Schutz bei  Regen und Schnee.

Im Jahre 1689 erlosch das lauenburgische Fürstengeschlecht im Mannesstamm, das Herzogtum fiel und wurde nach  und nach abgerissen. Das Pforthaus diente noch eine Weile als Gefängnis und wurde dann ein Wohnhaus.
Das Pforthaus wurde von 1995 bis 1997 als Baudenkmal restauriert und am 07.11.1997 dem Heimatmuseum der Gemeinde Amt Neuhaus übergeben, das von einer Gruppe von Heimatfreunden im Verein für Bürgerbegegnung e.V. unter der Leitung von Annegret und Franz Gerno Panz betreut wird. Um 1965 begann der Lehrer Ewald Bädker mit der Unterstützung von heimatgeschichtlichen Interessierten Zeugnisse der Vergangenheit zu sammeln. Nach und nach wurden 700 Gegenstände zusammengetragen und in der Neuhauser Heimatstube ausgestellt: Archäologische Funde aus dem Amte Neuhaus, Urnen, Steinbeile, bäuerliche und hauswirtschaftliche Geräte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, Zeugnisse aus dem Handwerkerleben. Die Sammlung wurde in den letzten Jahren erweitert, so kehrten Pokale und die Lade der Bäcker-Gilde des Amtes Neuhaus nach Neuhaus zurück.

In der Dauerausstellung wird auch Bezug genommen auf die jüngste Geschichte, auf die Entwicklung von 1945 bis zur Wende 1989, auf die Kleinbahn Neuhaus – Brahlstorf, auf das Schicksal der Heimatvertriebenen usw. Da Dr. Carl Peters 1856 in Neuhaus geboren wurde, bemüht sich das Heimatmuseum des Amtes Neuhaus um eine Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialpolitik vor dem 1. Weltkrieg.

In ständig wechselnden Sonderausstellungen werden einzelne Themen ausführlicher dargestellt, so die Grenzöffnung an der Elbe im Spätherbst 1989, das Grenzregime der DDR, das Schaffen von Künstlern im Amt Neuhaus u.a.
An jedem letzten Freitag im August um 19:30 Uhr findet das Museumsfest mit einer Vernissage eines Künstlers und musikalischer Begleitung statt.